Fünf Mythen zur Endometriose

Veröffentlicht am: 19.09.2024

Missverständnisse über eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen entlarvt?

Mit schätzungsweise weltweit 190 Millionen Betroffenen ist Endometriose eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Bei der chronischen Erkrankung wächst das Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter und verursacht Schmerzen. Zu Endometriose kursieren einige Mythen. Was es damit auf sich hat, klärt die Debeka, die größte private Krankenversicherung Deutschlands.

Ein Heilmittel gegen Endometriose gibt es noch nicht. Allerdings lassen sich die Symptome effektiv behandeln.

 

Mythos 1: Endometriose gab es früher nicht

Doch! Schon im 17. Jahrhundert beschrieb der Arzt Daniel Schroen ein Krankheitsbild mit Geschwüren an der Gebärmutter. Den Begriff „Endometriose“ prägte der Gynäkologe John A. Sampson dann 1902. Die Erkrankung ist also schon viel länger bekannt, aber das Verständnis und die Diagnosemöglichkeiten habe sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Früher wurde Endometriose oft nicht erkannt oder falsch diagnostiziert. Betroffene blieben ohne eine richtige Behandlung.

 

Mythos 2: Endometriose sind nur starke Menstruationsschmerzen

Von wegen „Nur“! Die Symptome der Endometriose sind vielfältig. Neben Menstruationsschmerzen können starke Schmerzen im Beckenbereich, beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen oder Stuhlgang auftreten. Hinzu kommen Erschöpfung und sogar Unfruchtbarkeit. Viele Betroffene sind auch nicht arbeitsfähig. Die genaue Ursache der Endometriose ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass hormonelle und genetische Faktoren eine Rolle spielen.

 

Mythos 3: Endometriose betrifft nur Frauen

Jein, Endometriose betrifft hauptsächlich Frauen, weil Gewebe betroffen ist, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt. Allerdings können Transmänner und nicht-binäre Menschen, die Gebärmuttergewebe haben, ebenfalls eine Endometriose entwickeln. Dazu gibt es noch zu wenig Daten und Forschung. Wenige Daten gibt es zu Männern mit Endometriose. Diagnostiziert wurde sie bei Männern mit einem erhöhten Östrogenspiegel, der zum Beispiel durch eine hochdosierte Östrogentherapie bei Prostatakrebs verursacht werden kann.

 

Mythos 4: Endometriose wird durch schlechte Ernährung verursacht

So pauschal lässt sich das nicht sagen. Ernährung hat natürlich einen erheblichen Einfluss auf die Symptome und das Wohlbefinden von Betroffenen. Aber eben nicht nur. Es gibt mehrere Theorien, die zur Entstehung beitragen können, wie beispielsweise rückwärtslaufende Menstruationsblutungen, hormonelles Ungleichgewicht, familiäre Veranlagung oder Probleme mit dem Immunsystem. Die Faktoren tragen einzeln oder in Kombination zur Entstehung einer Endometriose bei.

 

Mythos 5: Endometriose ist nicht heilbar

Aktuell gibt es noch kein Heilmittel gegen Endometriose. Die Symptome einer Endometriose lassen sich allerdings effektiv behandeln. Durch eine Kombination aus medikamentöser Therapie, hormoneller Behandlung und chirurgischen Eingriffen erreichen viele Betroffene eine deutliche Verbesserung. Regelmäßige Nachsorge und individuelle Anpassung der Behandlung sind wichtig, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Weitere Informationen zu Endometriose und weitere Gesundheitsthemen finden Interessierte unter www.debeka-gesundheit.de

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