Gürtelrose: das schlummernde Nervenmonster
Was Windpocken im Körper hinterlassen und wie man sich schützen kann
Ein Virus, zwei Krankheitsbilder: Wer an Windpocken erkrankt war, kann auch Jahrzehnte später noch eine Gürtelrose bekommen. Denn die auslösenden Viren ziehen sich nach überstandener Krankheit in die Nervenwurzeln des Rückenmarks und Hirnnerven zurück und ruhen dort. Doch sie können wieder aktiv werden. Was dahintersteckt, wer zur Risikogruppe gehört und was helfen kann, verrät die Debeka, die größte private Krankenversicherung in Deutschland.
Was ist Gürtelrose?
Gürtelrose ist eine Virus-Erkrankung, die in der Regel aus schmerzhaften Bläschen auf einer Körperseite besteht, gepaart mit Nervenschmerzen. Meist sind Brust und Rücken betroffen, häufig – wie der Name schon sagt – entlang der Taille. Gefährlich wird es, wenn der Kopf betroffen ist: Komplikationen drohen, wenn Augen und Ohren befallen sind. Ansteckend ist der flüssige Inhalt der Ausschlag-Bläschen. Der erstmalige Kontakt kann besonders für Schwangere und das Ungeborene gefährlich werden.
Wie verläuft eine Gürtelrose?
Anfangs fühlen sich Patienten oft krank, fiebern leicht, haben Kopf- und Gliederschmerzen. Viele spüren zunächst ein Kribbeln, das in Schmerzen übergeht. Einzelne Bläschen-Nester breiten sich auf vorher geröteten Hautstellen entlang von Nervenbahnen aus. Diese verkrusten nach etwa fünf Tagen und heilen im besten Fall nach zwei bis drei Wochen ab. Viele Patienten leiden auch Wochen oder Monate später noch an Nervenschmerzen, was als Post-Zoster-Neuralgie bekannt ist.
Was ist der Auslöser für Gürtelrose?
Varizella-Zoster heißt das Virus, das beim ersten Kontakt Windpocken und später Gürtelrose (Herpes Zoster) auslösen kann. Heißt: Wer einmal an Windpocken erkrankt ist, trägt das schlummernde Virus in sich. Wenn das Immunsystem schwächelt, kann es geweckt werden und sich über die Nervenbahnen ausbreiten. Auslöser können zum Beispiel Stress, zu viel UV-Strahlung, andere Infekte, Krebs oder Chemotherapie sein.
Was hilft gegen Gürtelrose?
Wichtig ist eine frühzeitige Behandlung. Also: bei den ersten Anzeichen, wie Rötung und Bläschen, eventuell begleitet von einem Kribbeln, den Arzt aufsuchen, damit keine Komplikationen auftreten. Der verschreibt in der Regel innerhalb der ersten Tage Virostatika, die das Vermehren des Virus eindämmen sollen, eine austrocknende Tinktur für die Hautbläschen sowie Schmerzmittel.
Wer gehört zur Risikogruppe?
Menschen mit geschwächtem Immunsystem und jenseits der 50 erkranken eher an Gürtelrose. Besonders bei älteren Menschen kehren nach Abklingen der Symptome häufig Nervenschmerzen zurück, die chronisch werden können.
Wie kann man Gürtelrose vorbeugen?
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose allen Über-60-Jährigen. Personen mit Immunschwäche oder anderen schweren Grunderkrankungen sollten schon ab 50 Jahren geimpft werden. Die Impfung kann auch nach überstandener Gürtelrose vor einem weiteren Ausbruch schützen. In der Regel zahlt die Krankenversicherung diese Impfung im Rahmen der Empfehlung der Ständigen Impfkommission, zumindest ist das bei der Debeka der Fall.
Mehr Informationen zur Gürtelrose finden Interessierte unter www.debeka-gesundheit.de