Infektionen mit dem Influenzavirus sind sehr häufig. Die meisten der Infizierten erholen sich aber auch ohne medizinische Maßnahme schon innerhalb einer Woche von den Symptomen. Dennoch kann die Infektion – insbesondere bei Älteren und Vorerkrankten – zu Komplikationen führen. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Grippe und wie Sie sich mit einer Impfung schützen können.
Wie und wann stecken wir uns mit Grippe an?
Die Ansteckung passiert meist durch Tröpfcheninfektion (z. B. beim Sprechen, Niesen, Husten). Seltener ist auch direkter Kontakt, wie z. B. Händeschütteln, eine Ursache. Die Infektion tritt vor allem in der Grippesaison von Oktober bis Mai und besonders von Januar bis März auf.
Grippe oder Erkältung – was ist der Unterschied?
Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, kann durch 200 verschiedene Erreger (z. B. Rhinoviren) ausgelöst werden und zeichnet sich durch allmählich beginnende Symptome aus – z. B. eine laufende Nase, mäßigen Husten und einen allmählichen Anstieg der Körpertemperatur. Die Symptome einer echten Grippe, verursacht durch Influenza-Viren (Typ A oder B), treten hingegen plötzlich auf. Das Fieber steigt stellenweise über 40 Grad, es kommt zu Schweißausbrüchen und hochfrequentiertem, trockenen Husten.
Mit einem Schnelltest aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt können Sie sich unkompliziert selbst testen. Inzwischen sind 3-in-1-Schnelltests verbreitet, mit denen Sie sich auf Corona, Influenza A/B und RSV gleichzeitig testen können. Der Test ist ein guter Anhaltspunkt für eine Infektion. Die Sensitivität liegt laut Herstellerangaben bei über 90 Prozent. Wenn man sich krank fühlt, sollte man entsprechend handeln, um niemanden anzustecken – auch bei einem negativen Testergebnis.
Welche Begleiterscheinungen oder Folgen kann eine Grippe haben?
Eine echte Grippe kann zu schweren Komplikationen einschließlich Krankenhausaufenthalten oder Schlimmerem führen. Zudem kann eine Infektion mit Grippeviren beispielsweise das Risiko für schwere Erkrankungen, wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte und damit verbundene Langzeitfolgen erheblich erhöhen.
Welche Personengruppen sind durch die Grippe besonders gefährdet?
Erwachsene ab 60 Jahren sind durch eine Infektion mit Grippeviren besonders gefährdet. Im Zusammenhang mit einer Grippe machen sie den Großteil der Krankenhauseinweisungen und der Todesfälle aus.1 Das kann an chronischen Erkrankungen und/oder einem geschwächten Immunsystem liegen.
Menschen mit Diabetes haben ein doppeltes Risiko. Aufgrund ihres geschwächten Immunsystems stecken sie sich leichter mit Grippeviren an. Zudem kann es bei ihnen häufiger zu Komplikationen (z. B. Blutzuckerentgleisungen) kommen. 30 Prozent der Erwachsenen, die wegen Grippe ins Krankenhaus eingeliefert werden, haben Diabetes.2
Darüber hinaus besteht für Menschen, die bereits eine schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung – wie einen Herzinfarkt – hatten, ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Ein kleiner Pieks kann bereits das Risiko eines schweren Herz-Kreislaufereignisses um 45 Prozent senken.
Quellen:
2Centers for Disease Control and Prevention. Flu & People with Diabetes, Stand: 20.03.2024: https://www.cdc.gov/flu/highrisk/diabetes.htm#print
Für wen ist eine Grippeschutzimpfung wichtig?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) prüft regelmäßig, für wen eine Impfung sinnvoll ist und empfiehlt diesen Gruppen, sich jedes Jahr im Herbst gegen Grippe impfen zu lassen. Durch die Impfung kann das Risiko, an einer Grippe zu erkranken, deutlich reduziert werden. Selbst wenn Sie trotzdem erkranken, profitieren Sie von der Impfung, da eine Grippe-Erkrankung dann zumeist milder und mit weniger Komplikationen verläuft.
Die STIKO empfiehlt die Influenza-Impfung
- für alle Personen ab 60 Jahren,
- für alle Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel,
- für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens wie z. B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten (wie Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben), angeborene oder erworbene Immundefizienz oder HIV,
- für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen,
- für Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können.
Auf der Website des Robert-Koch-Instituts finden Sie die vollständige STIKO-Empfehlung.
Wird die Grippeschutzimpfung von der Debeka gezahlt?
Die Debeka erstattet die Kosten für die Impfung analog zur Empfehlung der STIKO (s.o.).
Bei Personen, die gesetzlich versichert sind, werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse gezahlt – und sind nicht durch die Zusatztarife EA, EAPlus oder den Tarif GA abgedeckt.
Grippe-Impfung: Wann, wo und warum jedes Jahr?
- Der beste Zeitpunkt für eine Grippe-Impfung ist im Herbst von September bis November, es kann aber auch im Verlauf der Grippewelle (Januar bis März) noch sinnvoll sein.
- Geimpft wird in hausŠrztlichen Praxen sowie in vielen Apotheken. Am besten erkundigen Sie sich bei den genannten Anlaufstellen.
- Die Grippe wird von unterschiedlichen Virusvarianten verursacht. Die Zusammensetzung dieser Varianten ändert sich ständig. Der ¬Impfstoff wird deshalb jedes Jahr neu an die zirkulierenden Grippeviren angepasst. Daher empfiehlt die STIKO eine jährliche Auffrischung der Immunisierung.